Markt & Sourcing

Sourcing-Preise sind einseitig elastisch

von Karsten Tampier

Dass die Nachfrage sinkt, wenn der Preis steigt, ist die Regel. Bei der Beschaffung von IT-Leistungen verhält es sich meist andersherum.

Reduziert sich im Rahmen eines Sourcing-Abkommens die Nachfrage nach einem Service, geht der Preis nach oben. Steigt hingegen die Nachfrage, können die IT oder der Einkauf den Preis gegebenenfalls runterhandeln. Allerdings verläuft die Entwicklung nicht linear: Der Provider weiß, dass er zumindest kurzfristig am längeren Hebel sitzt.

Der Data Lake von Metrics zeigt für ausgelagerte IT-Infrastrukturleistungen folgende Trends:

  • Bei der Verdopplung der Abnahmemenge sinken die Stückpreise um rund 15 Prozent. Beispiel: Ausgangsmenge 100, neue Menge 200; Ausgangspreis pro Stück 100 €, neuer Stückpreis 85 €.
  • Bei abnehmendem Volumen zeigt sich in den Verträgen eine deutlichere Preisveränderung. So zieht bereits eine um 30 Prozent geringere Abnahmemenge eine Preiserhöhung um 15 Prozent nach sich. Beispiel: Ausgangsmenge 100, neue Menge 70; Ausgangspreis pro Stück 100 €, neuer Stückpreis 115 €.

Das Phänomen ist aus dem Autoleasing bekannt: Weniger gefahrene Jahreskilometer werden mit einem geringen Betrag rückvergütet, Mehrkilometer werden zu einem deutlich höheren Preis in Rechnung gestellt.

Um bösen Überraschungen vorzubeugen, sollten Unternehmen bereits in der Outsourcing-Verhandlung die finanziellen Auswirkungen von Mengenveränderungen eingrenzen.

Karsten Tampier

Karsten Tampier

Seit über 25 Jahren im Benchmarking, weiß Karsten Tampier, wie ein fairer Vergleich aussieht. Mit seinem Team ist er bei Metrics für Data Analytics und damit für den Data Lake und die methodische Datenkonsistenz in Kundenprojekten verantwortlich.

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