Markt & Sourcing
Das IT-Budget 2023 wächst langsamer
von Rene Funke
Die IT-Budgets 2023 leiden etwas unter der Unsicherheit, und auch die IT-Kosten rücken wieder in den Fokus. Ansonsten ist die IT laut unserer Umfrage zur IT-Agenda 2023 in allen strategischen Themen weiter auf Kurs.
Das IT-Budget 2023 steigt im Durchschnitt um 4,8 Prozent gegenüber 2022. Damit kann es nicht an die positive Entwicklung des Vorjahres anknüpfen, damals hatte sich der Zuwachs auf 8,9 Prozent belaufen. Beide Zahlen stammen aus den Umfragen zur IT-Agenda 2022 und 2023, die Metrics zusammen mit dem IT-Anwenderverband Voice e.V. jeweils im Herbst durchgeführt hat. Das IT-Budget in Prozent vom Umsatz beträgt im Durchschnitt 4,2 Prozent, damit liegt auch dieser Wert wieder auf einem normalen Niveau. Allerdings handelt es sich um den Durchschnitt aus einer Erhebung mit signifikanten branchenspezifischen Unterschieden.
Druck auf IT-Ausgaben baut sich auf
Die vergangenen Jahre waren geprägt durch starke Investitionen in Digitalisierung und hohe, durch Transformationsprojekte getriebene IT-Ausgaben. Hier war die Pandemie ein maßgeblicher Treiber. Nun bremst der Kostendruck die Pläne ein und zwingt IT-Verantwortliche dazu, Bilanz der Digitalisierungsprojekte zu ziehen sowie die Prognosen nachzuschärfen. Mit Folgen: Der notwendige Spielraum für Anpassungen, Innovationen und die weitere Digitalisierung muss verstärkt aus dem Bestand heraus erfolgen. Daher sind CIOs bereits dabei, ihre Run- und Change-Budgets auf Herz und Nieren zu prüfen, Anforderungen zu hinterfragen und bei den Betriebskosten Transparenz einzuholen.
Was sind die IT-Prioritäten 2023?
Dies zeigt sich speziell in der Frage nach den strategischen IT-Prioritäten 2023. Hier hat sich die Kostenkontrolle inzwischen wieder ins Mittelfeld hochgearbeitet, in den vorigen Jahren standen starke Sparmaßnahmen auf der Tagesordnung weit hinten. Die wichtigsten IT-Prioritäten 2023 sind indes die gleichen wie im Vorjahr: Security, Digitalisierung, Agilisierung/Flexibilisierung der IT, die Rekrutierung von IT-Skills sowie die IT-Automatisierung. Während Agilität eine Position gestiegen ist, hat die Suche nach IT-Skills einen Platz verloren. Andere IT-Studien lassen den Schluss zu, dass eine leicht geringere Nachfrage ursächlich ist.
Welche IT-Kosten steigen 2023?
Die Befragten der IT-Agenda erwarten steigende Kosten in allen IT-Bereichen für das Jahr 2023. Jedoch reicht der Anstieg nicht an die Inflationsrate heran. Das lässt sich mit mildernden Effekten durch langlaufende Verträge erklären, aber auch mit einer Hoffnung auf Besserung der Lage. Dass Workplace am Ende der Skala liegt, kann an den Corona-Ausgaben für neue Hardware liegen, von denen Firmen jetzt noch zehren. Berater-Tagessätze werden 2023 definitiv steigen, das zeigen auch unsere eigenen Auswertungen. Der Schätzwert der Befragten liegt relativ nahe an unseren aktuellen Marktdaten (siehe Metrics-Blog über Tagessätze für IT-Berater 2023).
Selbstvertrauen der IT auf einem Höchstwert
Insgesamt präsentiert sich die IT mit breiter Brust: Nachdem es schon im vergangenen Jahr eine neue Bestmarke gegeben hatte, sind in der aktuellen Agenda noch mehr Manager vom Beitrag ihrer IT zum Unternehmenserfolg überzeugt: Zwei Drittel der Befragten sind mit der Leistung mindestens zufrieden, demgegenüber ist nur etwa jeder 14. skeptisch, was die IT-Performance betrifft. Mit der Folge, dass der Mittelwert im Jahresvergleich von 4,68 auf 4,73 Punkte kletterte (auf einer Skala von 1 bis 6). Der anhaltende Trend nach oben spiegelt die allmähliche Diffusion der IT in alle Bereiche von Unternehmen, einschließlich der Anlagen für die Produktion sowie in viele Produkte selbst.
Interessiert an der IT-Agenda 2023?
Die Erkenntnisse basieren auf einer Umfrage zur IT-Agenda 2023, die wir im Herbst 2022 zusammen mit dem IT-Anwenderverband Voice e.V. durchgeführt haben. Das Fokusthema in dieser Ausgabe sind IT-Sourcing-Destinationen.
Gerne könnnen Sie eine kostenlosen Auswertung der Umfrage anfragen:
