Markt & Sourcing

IT-Sourcing-Strategie: Weniger Risiken, mehr Ertrag

von Rene Funke

Wichtige Etappen in der IT-Sourcing-Strategie

Im Jahr 2025 müssen CIOs Flexibilität, eine smarte Kostenkontrolle und bessere Leistungen der Lieferanten gewährleisten. Dafür brauchen sie eine klare IT-Sourcing-Strategie, die die IT-Performance mit den Geschäftszielen verbindet.

 

IT-Sourcing bietet viele komplexe Herausforderungen. Wir von Metrics haben Führungskräfte aus verschiedenen Branchen bei deren Bewältigung unterstützt. Hier hier sind unsere Erfahrungen.

Beginnen Sie mit der Strategie und nicht mit den IT-Providern

Bevor man über Lieferanten, Preise oder Vertragsklauseln nachdenkt, müssen Unternehmen drei Ebenen miteinander verbinden:

  • Geschäftsstrategie (Welche Ergebnisse wollen wir erzielen?)
  • IT-Strategie (Wie unterstützt die IT diese Ergebnisse?)
  • Sourcing-Aktivitäten (Unterstützen unsere Beschaffungsentscheidungen aktiv die IT-Strategie?)

Viele Unternehmen übergehen diese Logikkette, was zu IT-Sourcing-Entscheidungen führt, die nicht mit dem Geschäftswert verbunden sind. Wenn eine IT-Dienstleistung oder ein Vertrag die IT-Strategie nicht unterstützt und diese wiederum nicht auf die Unternehmensstrategie einzahlt, ist es an der Zeit, eine Neubewertung vorzunehmen.

 

Preismodelle sind wichtig – vor allem, wenn sich das Volumen verschiebt

Eines der häufigsten Probleme, das wir beobachten, ist eine starre Preisgestaltung, mit der Kunden ihre Flexibilität einschränken.

Bei traditionellen Outsourcing-Verträgen steigen die Stückpreise häufig, wenn das Volumen sinkt, und sinken nur selten, wenn das Volumen steigt. Diese Asymmetrie kann die Kosten im Laufe der Zeit unbemerkt in die Höhe treiben – vor allem, wenn kürzere Vertragszyklen zur Norm werden (2+1+1-Strukturen sind heute häufiger als 10-Jahres-Verträge).

Was wir empfehlen:

  • Gestaffelte Preismodelle (Tiered Pricing), die auf Kapazitätseinheiten basieren, bieten mehr Flexibilität und Fairness im Zeitverlauf.
  • Sie ermöglichen natürliche Schwankungen, ohne den Käufer zu bestrafen.

Bei einem Kunden aus der Automobilindustrie kam es kürzlich zu unerwarteten Kostensteigerungen in Millionenhöhe, nachdem sich der Preis einer Ressource (Storage) vervielfacht hatte. Zu Beginn des Geschäfts hatte das Set-up unter dem Strich wettbewerbsfähig ausgesehen – aber im Laufe von drei Jahren war der gesamte Vertrag durch eine einzige falsch bepreiste Einheit nicht mehr konkurrenzfähig.

 

Versteckte Risiken bei Cloud- und SaaS-Verträgen

Es hält sich hartnäckig der Mythos, dass die Cloud die Kosten senkt. In Wirklichkeit eignet sich die Cloud am besten für Arbeitsspitzen – nicht für eine 24/7-Infrastruktur. Selbst bei reservierten Instanzen ist eine langfristig vorgehaltene Cloud-Kapazität oft teurer als eine Infrastruktur vor Ort.

SaaS-Modelle bergen ihre eigenen Risiken. Software-Anbieter wie Oracle oder Broadcom haben in den letzten Jahren ihre Preisgestaltung drastisch geändert:

  • Die Änderung der Java-Lizenzierung durch Oracle führte dazu, dass Kunden über Nacht Gebühren pro Mitarbeiter zahlen mussten.
  • Die Übernahme von VMware durch Broadcom führte zu einem raschen Kostenanstieg für bestehende Nutzer.

Diese Änderungen können aus planbaren Verträgen Budget-Bomben machen – es sei denn, Sie haben die richtigen Ausstiegsklauseln oder eine flexible Lizenzierung eingebaut, um den Vendor Lock-in zu verhindern.

Wir haben sogar schon erlebt, dass Unternehmen gezwungen waren, physikalische Festplatten von einem Anbieter zum anderen zu schicken, weil die Geschwindigkeit des Datenaustauschs in der Cloud zu langsam war, um eine Migration in weniger als einem Jahr abzuschließen.

 

Denken Sie zuerst an den Ausstieg - wie bei einem Sourcing-Ehevertrag

Die besten Sourcing-Strategien haben von Anfang an das Ende im Blick:

  • Was passiert, wenn wir in zwei bis drei Jahren den Anbieter wechseln wollen?
  • Wie einfach ist es, unsere Daten zu extrahieren?
  • Sind unsere Lizenzierungsmodelle zukunftssicher bei einem Anbieterwechsel?

Ohne eine klare Exit-Planung kann selbst das schönste Geschäft zur Falle werden. Wir haben schon erlebt, dass Kunden jahrelange Migrationszeiten oder massive Wechselkosten in Kauf nehmen mussten, weil sie diese Faktoren im Vorfeld nicht berücksichtigt hatten.

 

Tipp aus der Praxis: Benchmarken Sie den Deal, den sie möchten, und nicht nur den Markt

Selbst wenn Sie einen hervorragenden RFP (Request For Proposal) durchgeführt und Ihren bevorzugten Anbieter ausgewählt haben, ist die Arbeit noch nicht getan. Sie müssen immer noch das endgültige Angebot mit den Marktdaten vergleichen - nicht nur auf der Gesamtebene, sondern für jede einzelne Ressourceneinheit.

Auf diese Weise haben wir einem Kunden geholfen, zu hohe Millionenbeträge für Storage-Services zu vermeiden. Alles sah wettbewerbsfähig aus, bis wir diese Unit isolieren konnten.

Warum dies jetzt wichtig ist

Bei der IT-Sourcing-Strategie geht es nicht nur um Kosten - es geht um Kontrolle. Provider handeln diese Deals täglich aus, nicht nur alle paar Jahre. Daher haben sie viele Kunden in der Transaction-Phase gut im Griff.

Metrics hilft Unternehmen mit aktuellen Marktdaten, Benchmarking-Analysen und fachkundiger IT-Sourcing-Beratung, das Chancenverhältnis auszugleichen.

Möchten Sie sicherstellen, dass Ihre IT-Sourcing-Strategie 2025 für Sie arbeitet und nicht gegen Sie? Lassen Sie uns darüber reden. Wir helfen Ihnen dabei, Ihre Verträge einem Stresstest zu unterziehen, Preismodelle zu bewerten und zu ermitteln, wo die versteckten Risiken (und Chancen) wirklich liegen.

Setzen Sie sich noch heute mit dem Team von Metrics in Verbindung.

 

Rene Funke

Rene Funke

René Funke ist seit über 20 Jahren in verschiedenen Management-Positionen in der IT-Branche tätig - mit einem Ausflug in die wunderbare Welt der Baumaschinen. Er leitet das Marketing und den Vertrieb bei Metrics.

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